Diese Kur ist für alle geeignet und kann jederzeit durchgeführt werden.
Besonders gut ist eine solche Kur im Frühling von Ende März bis Anfang Mai und von Anfang Oktober bis Ende November. Man sollte aber darauf achten, dass man die Kur nicht häufiger als 2-3x pro Jahr durchführt.
Bei schwerer Krankheit sollte sie unter der Aufsicht eines Ayurveda-Arztes durchgeführt werden. Die Ama-Ausleitkur ist der ideale Einstieg bei einer Ernährungsumstellung und sorgt gleichzeitig für eine bessere Verdauung. Bei einer Ama-Ausleitkur ernährt man
sich während 2 bis 3 Tagen ausschließlich von Kitchari, einem suppenähnlichen Brei aus gebrochenen gelben Mungbohnen und Basmati Reis. Beide Nahrungsmittel haben eine klärende und reinigende Wirkung.
Im Gegensatz zu einer Totalfastenkure ist hier kein Jo- Jo-Effekt zu erwarten, weil die Mungbohnen Eiweisse enthalten. Bei vielen Fastenkuren wird nicht nur Fettgewebe, sondern auch Muskulatur abgebaut. Bei einer Ama-Ausleitkur werden in erster Linie Wasser, Ama und überschüssige Doshas ausgeleitet. Während der Kur sollte man nicht zu aktiv sein und ausreichend schlafen. Nehmen Sie sich, wenn möglich mindestens 4 Tage frei, um wirklich loslassen zu können.
Folgende Punkte sind zu beachten
1. Trinke tagsüber regelmäßig schluckweise heißes Wasser, das 5-20 Minuten gekocht wurde. Durch das Kochen werden Chlor und Kalzium abgebaut, so dass das Wasser reiner ist. Wasser mit einem geringen Mineralstoffgehalt ist ideal zum Reinigen des Körpers und hat einen positiven Einfluss auf die Verdauung und die Nieren.
2. Gehe spazieren. Treibe aber keinen Sport, weil die Energie für die Reinigung benötigt wird.
3. Verzichte während der Kur auf Einladungen und Partys.
4. Gehe zwischen 21 und 22 Uhr zu Bett.
5. Mache jeden Morgen nach dem Aufstehen und vor dem Duschen eine Ölmassage oder bei Kapha-Konstitution eine Massage mit Seidenhandschuhen. Die Massage ist nicht zwingend, aber sie unterstützt die Reinigung.
6. Du kannst so viel Kitchari wie du magst essen, aber nichts anderes.
Kitchari kann man mit wenig Himalayasalz, Kräutern und Gewürzen würzen. Er sollte aber nicht scharf sein und kein Chili enthalten. Kitchari kann in einem Thermoskrug warm gehalten, sollte aber täglich frisch zubereitet werden.
Bei Pitta-Konstitution mit starkem Hunger kann man das Kitchari etwas fester kochen. Kapha Konstitutionen sollten eher
flüssiges Kitchari essen.
Kurplan
1. bis 3. Tag: Kitchari essen. Punkte 1 bis 7 befolgen.
3. Tag, abends: 60 Minuten vor dem Schlafengehen eine Ganzkörper- Ölmassage mit gereiftem Sesamöl (1x erhitzt auf 108 Grad) machen und 20 Minuten danach ein Bad oder eine Dusche nehmen. 30 Minuten vor dem Schlafengehen 2 Tabletten Triphala einnehmen (das Triphala ist kein Muss, unterstützt die Verdauung, reinigt den Darm).
4. Tag (Abführtag)
Morgens: Nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen 25–35 ml Rizinusöl einnehmen (möglichst das Rizinusöl nicht mit anderen Abführmitteln ersetzen). Rizinusöl ist kein Leckerbissen und erfordert trickreiche Maßnahmen, damit es rutscht. Manche schwören darauf, Rizinusöl mit dem Saft einer frisch gepressten Orange zu mischen. Andere nehmen es mit heißem Wasser ein. Durch den Tag warmes Wasser trinken, aber nichts essen. Sobald die Entleerung abgeschlossen ist und ein Hungergefühl aufkommt, kann man Reissuppe essen. Zum Abendessen kann man wieder Gemüse essen (vermeiden Sie Tomaten- und Beutelsuppen).
5. bis 7. Tag: Eine strenge Diät mit gekochtem Gemüse, Getreide, Knäckebrot und Dal (gekochte Linsen und/oder Mungbohnen) einhalten. Milchprodukte, Nüsse, Fleisch, Eier, Butter, Fertigprodukte und Süssigkeiten nach wie vor meiden.
8. Tag: Ernährung und Ayurveda-Heilmittel nach Tagesplan deines Ayurveda-Therapeuten oder wieder beginnen mit gesundem, vitalem Essen.
Wichtiges!
Vata-Menschen oder solche mit instabilen Blutzuckerwerten nehmen Kitchari nur 2 anstatt 3 Tagen ein, bevor sie abführen.
Bei Sodbrennen, Magenbrennen, Schleim oder chronischen Blähungen vor oder während der Kur, empfiehlt es sich die Mungbohnen länger zu kochen oder das Verhältnis von 1:1 auf 1:5 (Mung zu Reis) anzupassen.
Die Kur ist aus dem Buch: Ayurvedische Ernährung, Tamara Köhler, Fona Verlag AG, 2006
Ayurveda Beratung, Tamara Köhler, 031 558 3993, koehler@ayur-veda-beratung.ch
Viel Freude beim umsetzen!
Barbara Zaugg
Burgdorfstrasse 13
CH-3550 Langnau i. E.